Zwei Wissenschaftler nehmen eine Zeitung zur Hand: Der Erste untersucht chemisch und physikalisch die Qualität des Papiers in seinem Labor, er analysiert die Druckerschwärze auf chemische Elemente. Die Anordnung der Buchstaben wird nicht beachtet, da diese „rein zufällig“ aufgedruckt sind. Der Zweite blättert die Zeitung durch, liest sie und erhält dadurch zeitbezogene Informationen, die er interpretiert. Ihm sind die technische Qualität von Papier und Farbtoner bedeutungslos.
Dieser Vergleich zwischen Astronomie und Astrologie ist plakativ gehalten – trifft aber den Kern. Viele Entdeckungen der Astronomen sind oft wissenschaftlich „sensationell“, für unseren Alltag jedoch völlig bedeutungslos. Die Astrologie bietet jedoch Chancen für unser tägliches Leben.

Vorweg: Wir betrachten den Horoskopteil in Zeitungen, aber auch die meisten astrologischen Beglückungen in Rundfunk und Fernsehen als unseriös und plakativ. Sprüche wie: „Die Glückskinder der Woche sind ......“ usw. gehören eher zu den Themen Volksbelustigung und Jahrmarkt, als in eine seriöse astrologische Beratung. Große Skepsis scheint daher bei diesen „Massenabfertigungen“ mehr als berechtigt.

Astrologie ist eine Erfahrungswissenschaft
Jedem von uns ist es schon aufgefallen, daß Tätigkeiten unter „offensichtlich“ gleichen Voraussetzungen einmal leichter von der Hand gehen, zu einem anderen Termin jedoch als mühsam empfunden werden (zähe Verhandlungen). Darum wird seit Jahrtausenden versucht, für bestimmte Vorhaben den richtigen Zeitpunkt - also „die Gunst der Stunde“ - zu nutzen. Die Konstellation der Gestirne dient dabei als Hilfsmittel. Ein wichtiges Werkzeug der Astrologie ist die Astronomie. Früher war eine Trennung dieser Disziplinen undenkbar. Die Astrologie arbeitet mit einem geozentrischen Weltbild – die Erde und speziell der einzelne Mensch auf ihr steht immer im Mittelpunkt des Geschehens. Deshalb sind Zeit und Ort der Geburt für ein persönliches Horoskop unerläßlich. Das Himmelsgewölbe wird als Uhr gesehen, aus der die Qualität der Zeit zu einem zu untersuchenden Zeitpunkt abgelesen werden kann. Den Himmelskörpern wird aus Erfahrung eine Reihe von Qualitäten zugeordnet (z.B. Venus = Kunst, Mars = Kampf, Jupiter = Fülle). Dasselbe geschieht mit den 12 Tierkreiszeichen und Häusern. Analog zum Theater könnten die Häuser als Drehbuch (z.B. Thema Partnerschaft), die Sternzeichen als Ort der Handlung (Büro) und die Planeten (Geizhals) als Schauspieler betrachtet werden. Dieses Stück wird nun vom Astrologen analysiert.

Peter Blaha